Die kommunale Wärmeplanung hat zum Ziel, den vor Ort besten und kosteneffizientesten Weg zu einer klimafreundlichen und fortschrittlichen Wärmeversorgung zu ermitteln und eine Strategie für den langfristigen Umbau der Wärmeversorgung hin zu Klimaneutralität im Jahr 2040 zu entwickeln.
In Rohrbach sind vor allen Dingen die privaten Gebäude maßgeblich im Hinblick auf den gesamtgemeindlichen Wärmebedarf: Etwa drei Viertel des Gesamtwärmebedarfs entfallen auf Wohngebäude, die derzeit zum größten Teil mit Heizöl und Gas beheizt werden. Die Sektoren GHD und Industrie spielen beim Wärmebedarf eine untergeordnete Rolle. Knapp 80 Prozent der Wohngebäude wurden vor 1978 errichtet. Hier liegt großes Potential zur Sanierung und damit zur Senkung des Wärmebedarfs vor.
Auf Grund der ländlichen Ortsstruktur lassen sich im größten Teil des Gemeindegebiets keine eindeutigen Indikatoren (wie hohe Wärmebedarfsdichten, hohe Wärmeliniendichten), die für eine zentrale Wärmeversorgung sprechen, identifizieren; ein großes Wärmenetz, dass die Rohrbacher Privathaushalte mit Wärmenetz versorgt, wird nicht gebaut werden. Daher wird auch in Zukunft die dezentrale Versorgung die maßgebliche Heizart sein. Es ist zu erwarten, dass in Zukunft bei der Gebäudeheizung Wärmepumpen und in geringerem Umfang auch Biomassekessel (lokale Restholznutzung), Solarthermie etc. als dezentrale Einzelheizungen hauptsächlich zur Anwendung kommen. Für die Gebiete zur dezentralen Wärmeversorgung bietet sich auch die Option für kleinere Wärmeverbünde, z.B. zwischen benachbarten Mehrfamilienhäusern oder Gebäuden mit Synergien aus verschiedenen Nutzungsarten wie etwa Wohnnutzung und gewerblicher Nutzung.
Bei der Umstellung der Heizungsanlagen ist zu erwarten, dass viele unterschiedliche Zwischenlösungen, die auf individuellen Entscheidungen der Gebäudeeigentümer basieren, zum Tragen kommen: Wärmepumpen mit Spitzenlastkesseln, Erdgasheizungen mit Biomethan-Anteil, Nutzung von eigenem PV-Dachstrom für Heizzwecke etc. Im Fall der Hopfenbauern ist als (Zwischen-)Lösung der Bezug von synthetischen Brennstoffen denkbar.
Als Maßnahmen aus den Analysen resultieren folgende: Beratungs- und Unterstützungsangebote für Gebäudeeigentümer:innen zur Sanierung und Heizungsumrüstung / Installation von Wärmepumpen, Ausarbeitung einer Machbarkeitsuntersuchung zur zentralen Wärmeversorgung des Turmbergareals sowie die enge Abstimmung mit Stromnetz- und Gasnetzbetreibern im Hinblick auf die erforderliche Transformation der Energienetz-Infrastruktur.
Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 09.04.2025 den Abschlussbericht zur kommunalen Wärmeplanung 2025-2030 beschlossen.
Detaillierte Informationen können der angehängten Präsentation entnommen werden: KWP Veröffentlichung Homepage Präsentation
Für Fragen wenden Sie sich gerne an die Gemeindeverwaltung.
Die kommunale Wärmeplanung wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie) gefördert.
Am Vorhaben beteiligt waren neben der Gemeinde Rohrbach das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH und die eta Energieberatung GmbH.
Projekttitel: KSI: Kommunale Wärmeplanung für die Gemeinde Rohrbach
Förderkennzeichen: 67K24611
Laufzeit: 01.12.2023 – 30.06.2025
Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.