Die Gemeinden Rohrbach (Bayern) und Pitten (Niederösterreich) sind aufgrund ihrer gemeinsamen erstmaligen urkundlichen Erwähnung im Jahre 869 eng verbunden. Im Rahmen einer Schenkung übertrug zu dieser Zeit eine Nonne namens Peretkund ihre Güter zu Rohrbach und Pitten an den Bischof in Freising. Beide Gemeinden veranstalteten in Erinnerung an dieses Ereignis im Jahr 2019 große 1150-Jahr-Feierlichkeiten.
Um die gemeinsame Historie herauszustellen und weiter zu vertiefen, wird in beiden Gemeinden eine bronzene Statue der Peretkund errichtet. In Pitten steht diese bereits, während sie in Rohrbach im Laufe des Herbstes 2024 errichtet wird. Beide Figuren stammen aus der Hand des ehemaligen Rohrbacher Apothekers Dr. Reinhard Adam, welcher die notwendige Gipsfigur entwarf. Während die Pittener Statue über ein österreichisches Förderprogramm kofinanziert wurde, hat sich die Gemeinde Rohrbach hierfür eine LEADER-Förderung im Projekt „Begegnungsort Peretkund – Verbindung zwischen Rohrbach und Pitten“ gesichert und hierfür insgesamt 17.620,30 € an Fördermitteln der EU bewilligt bekommen.
Im Rahmen dieses Projektes besuchte am Sonntag, den 22.09.2024, eine große Delegation Rohrbacher Bürger, darunter die amtierenden und ehemaligen Bürgermeister, Mitglieder des Gemeinderates, der Vereine und die örtliche Blaskapelle, die niederösterreichische Marktgemeinde Pitten zur Vorstellung der Figur und zum transnationalen Austausch über die gemeinsame Geschichte.
Pittens Bürgermeister Helmut Berger hatte zwar leider kurzfristig die für denselben Tag angesetzte kirchliche Einweihungsfeier aufgrund der kürzlich aufgetretenen heftigen Hochwassersituation im Land absagen müssen. Trotzdem empfingen er und einige Pittener Bürger die Delegation aus Bayern sehr herzlich zum Dialog: „Es freut mich sehr, dass die Beziehungen beider Gemeinden durch Projekte wie dieses weiter vertieft werden.“ Und so tauschten sich die Vertreter beider Gemeinden zwar ohne den noch ausstehenden kirchlichen Segen, aber bei herrlichem Herbstwetter über das Festjahr 2019 und aktuelle kommunale Themen am Standort der österreichischen Peretkund-Statue aus. Bei einem Spaziergang durch Pitten erfuhren die Rohrbacher allerhand zur Geschichte und Entwicklung Pittens. Einen musikalischen Gruß aus Bayern überbrachte zudem die Blaskapelle Rohrbach.
Die feierliche Einweihung der Peretkund-Statue werde im kommenden Jahr nachgeholt, versprach Bürgermeister Berger. Zudem könnte möglicherweise der nächste Betriebsausflug der Pittener Verwaltung nach Bayern führen. „Gerne kommen wir im kommenden Jahr erneut nach Pitten und setzen den gemeinsamen Austausch zwischen den Gemeinden fort“, so Bürgermeister Keck. Wichtig war beiden Gemeindevertretern in dem Zusammenhang der Dank an die Fördermittelgeber aus Land und EU: „Oft wird sich über umständliche Förderverfahren beschwert. Nicht so bei diesem Projekt, das beispielhaft zeigt, wie länderübergreifende Beziehungen gestärkt werden können.“